Kanu leihen: Zu kompliziert

Wer je wirklich wissen wollte, was es heißt, einen Trend zu verschlafen, der versucht mal ein Kanu zu leihen. Es könnte jeden treffen.

Wer vielleicht mit Freunden einen Kanuurlaub organisiert, wer mit der Familie auf Kanutour geht, wer keine Transportmöglichkeit hat, braucht Sie: Die Kanuverleiher. In Deutschland gibt es ein relativ dichtes Netz von Kanuvermietern.

Bis die gewünschten Kanus am Ende des Tages gemietet sind, kostet es Nerven und viel Zeit. Wer in den Gelben Seiten sucht, sucht vergebens. Längst stehen auch Kanuverleiher nicht mehr in diesem Firmenwegweiser vergangener Zeiten. Das Internet ist also einmal mehr das Medium unseres Vertrauens.

Die Suche gestaltet sich bereits hürdenreich. Obwohl jeder weiß, dass der Harz voll von Kanuverleihern ist, tut Google sich schwer mit der Gegend um den Brocken. Auf der anderen Seite sind andere Regionen völlig überfüllt. Lässt man Google beispielsweise nach „kanu donau“ suchen, bleibt nichts als jede Seite zu durchsuchen.

Und diese Aufgabe zerfetzt einem dann auch noch den letzten Geduldsfaden.
So sehr ich den Service der Kanuverleiher schätze: Das mit den Internetseiten bauen ist nicht deren Business. Jede Seite sieht anders aus, die Menüführung ist jedes Mal anders und alles andere als intuitiv. Eines haben dann aber alle gemeinsam: Sie sind völlig überfrachtet mit Texten. Bilder sind nichts sagend. Preise, Adressen, Telefonnummern und Ansprechpartner findet man – wenn überhaupt – in der hintersten Ecke.
Will ich bestellen, muss man dann doch wieder zum Telefon greifen. Um da den besten Kanuverleiher für den Urlaub zu finden, geht so manche Stunde, so mancher Liter Kaffee drauf.

Man fragt sich deshalb: Wieso gibt es kein Travel-Portal, kein Buchungsportal wie für Hotels, Flugzeuge, Mietwagen, Mietmofas und sogar Pizza? Antwort: Weil die Kanubranche mal wieder pennt!

Nachtrag: Gesagt getan. Wir haben Rencoe.com eröffnet. Dort kann jeder sein Kanu zur Vermietung einstellen. Auch gewerbliche aber vor allem auch Private. So verbessern wir die Qualität der Mietboote, vereinfachen die Buchung und alle bleibt übersichtlich gebündelt. Stellt jetzt Eure Kajaks und Kanadier ein. Einige sind schon dabei. Viel Spaß!

Sonntagslinks: Sommerschlussverkauf, Paddle Expo, Kanuverleih und Werbespot

Annonce der Woche. Leude: Was für’n Schnapper. In der Kanubox hat sich ein Sommerschlussverkauf entwickelt: Ein fast neuer Titan Genesis für 600 statt 975 Euro wie im Laden. In Orange. VIII ist die Dickschiffvariante und lässt ein Fahrergewicht von 75-120 zu.

Sonntagslink: Titan Genesis.

Ich finde nix zur Paddle Expo 2012! Keine Rückschau, keine Highlights. Ist was passiert? Halle abgebrannt? Die Messe gab’s letzte Woche in Nürnberg. Zu den interessanten Dingen sollte wieder das Stand Up Paddling (SUP) gehören. Bis 2010 gab es eine selbstständige Messe für SUP – Die SUP Expo. Dann wurde sie in die Kanumesse integriert. Seit dem heißt sie Paddle Expo. Dieses Jahr sollten die SUPs in den Eingangsbereich verfrachtet werden. Denn Fakt ist: Die Wassersportart (die Wassersportart!), die am schnellsten wächst, ist das SUP! Ausserdem sollten innovative Lösungen zum Kanutransport vorgestellt werden.

Sonntagslink: Offizielle Seite der Paddle expo 2012.

Nachtrag: Das stimmt nicht ganz, das Kanumagazin berichtet fleißig auf Facebook.

Auf der Suche kam mir allerdings was anderes unter die Augen: In Amerika ist es üblich im Lokal-TV Werbung zu machen. Ich meine nicht soetwas wie WDR oder NDR, eher so ganz klein, wie RegioTV Bodensee. Ich bezweifele, dass sich ein Werbespot dort für Kanulädchen lohnt. In Amerika macht man das. Auf Vimeo gibt’s so einen Lokalwerbespot des Kanuladens The Outside World aus Dawsonsville. Ein Tipp an die Kanuläden: Bastelt so ein Video und stellt es auf Youtube. Das wird Eurer Bekanntheit nutzen.

Sonntagslink: Kanuladen Werbespot aus den USA.

Onlineangebot der Woche. Man kann Kanus ja nicht nur kaufen. Man kann sie auch mieten. Kanuverleihe sind nicht unwichtig in der Kanubranche. Vor zwei Jahren kam ich selbst in den Genuss eines solchen Services. Die Internetseite eines im Bayerischen Regental ansässigen Kanuverleihers ist mir diese Woche aufgefallen. Ein Kanuverleiher hat bei der Erstellung seiner Internetseite wenig Spielraum, was den Informationsgehalt seiner Internetseite angeht. Sein Sortiment, sein Fluss, seine Preise. Vielleicht noch eine Anfahrtsbeschreibung. Wolfram Thies VIT&FUN Kanuverleih schafft es aber, ein bißchen mehr zu bieten: Eine ausführliche Flusskarte, Tipps und Hinweise zum Umgang mit der Natur, Tourvorschläge und so weiter. Wusstet Ihr, dass man das Regental auch „Bayerisch Kanada“ nennt?
An der Interaktivität kann man allerdings noch arbeiten. Ein Onlinebuchungssystem wäre eine wichtige Ergänzung. Ein Kontaktformular existiert immerhin.
Die Gestaltung ist hingegen wieder sehr ordentlich. Der Seitenkopf und die Navigation sind übersichtlich und tatsächlich sehr stylisch. Alles in allem ein guter Internetauftritt.

Gestaltung: 3/5
Informationsgehalt: 5/5
Interaktivität: 1/5
Gesamt: 3/5

Sonntagslink: Kanuvermietung Bayerisch Kanada.